Die Rechnung geht auf
Jeder Moment ist eine Entscheidung. Jede Entscheidung ist eine Verantwortung.
Um einmal eine Vorstellung davon zu bekommen, lassen Sie uns einfach aus Spaß mal berechnen, wie viele Entscheidungen wir getroffen haben, um in diesen Moment zu gelangen, genau jetzt und hier in unserem Leben. In meinem Fall ist dies Montag, der 9. Januar 2017 um 19.33 Uhr.
Da es für mein Gehirn unmöglich ist, überhaupt über die Zeitspanne eines Moments nachzudenken, werde ich mich mit Sekunden zufriedengeben, also lassen Sie uns davon ausgehen, dass wir jede Sekunde eine Entscheidung treffen. Ich bin heute 50 Jahre und 41 Tage alt.
Fünfzig Jahre entsprechen 18.250 Tagen, plus 41 Tage ergeben 18.291 Tage.
18.291 Tage sind 438.984 Stunden, plus weitere 19 Stunden heute macht insgesamt 439.003 Stunden.
439.003 Stunden setzen sich aus 26.340.180 Minuten zusammen, plus die 33 Minuten sind es dann 26.340.213 Minuten.
26.340.213 Minuten entsprechen 1.580413e9 Sekunden.
Hm, gut, da ich kein Mathegenie bin, verstehe ich die Zahl nicht einmal und ich frage mich ernsthaft, was das 'e' dort macht. Dennoch verstehe ich, dass wir über etwa 1,5 Milliarden Entscheidungen sprechen, die mich zu diesem Punkt in meinem Leben geführt haben; und ich bin unausweichlich das Produkt dieser Entscheidungen, ob es mir nun gefällt oder nicht.
Die Anwendung des Axioms "Jeder Moment ist eine Entscheidung. Jede Entscheidung ist eine Verantwortung" kombiniert mit meiner persönlichen mathematischen Version des Dreisatzes führt zu dem Schluss:
Momente = Entscheidungen
Entscheidungen = Verantwortung
Verantwortung = Momente
1,580413e9 mal Verantwortung. Da ist eine Menge !
Wir können buchstäblich sagen, dass wir Buchhalter unseres eigenen Lebens sind, das heißt, wir werden für jeden einzelnen Moment zur Rechenschaft gezogen.
Wenn ich darüber nachdenke, ist das ein wenig überwältigend, mein Verstand wird neblig bei dem Versuch, das Ausmaß von so viel Verantwortung zu erfassen und möchte ehrlich gesagt dem nächsten Moment der Verantwortung entkommen - aber zu spät, tick, tick, tick, tick, tick.... ein Moment der Verantwortung nach dem anderen, der da weiter tickt und keine einzige Lücke, um etwas zu finden, was mich davon befreien könnte.
Aber einen Moment mal, wenn mein Leben die Summe all dieser Momente ist und ich derjenige bin, der alle Entscheidungen getroffen hat, und jede Entscheidung mit einer bestimmten Qualität einhergeht, entweder gut oder schlecht, die mein Leben prägt, würde das nicht bedeuten, dass ich das mächtigste Wesen auf Erden bin, um mein eigenes Leben so zu gestalten, wie ich es mag?
Wenn dem so ist, dann wäre Verantwortung gleichbedeutend mit Macht.
Hey, das ist doch gar nicht so schlecht, oder?
Vielleicht liegt ja die Herausforderung nicht so sehr darin, verantwortlich zu sein, sondern seine Macht weise auszuüben, in dem Wissen, dass wir mit jedem Atemzug, jedem Gedanken, jedem Wort und jeder Handlung uns selbst und folglich jeden und alles um uns herum beeinflussen. In diesem Sinne sind wir buchstäblich die Schöpfer unserer eigenen Welt.
Interessanterweise erleben wir uns oft als bloßer Empfänger des Lebens oder gar als Opfer und nicht als dessen Meister. Und wir könnten uns fragen, wie viele Menschen tatsächlich ein Leben führen, das zutiefst erfüllend, gesund, vital, reich, harmonisch, liebevoll, sinnhaft und freudig usw. ist, in der Annahme, dass es das ist, was die meisten, wenn nicht sogar alle Menschen sich für ihr Leben wünschen.
Mir scheint dies eine Seltenheit zu sein, und wenn man die Menschheit weltweit betrachtet, kann man ohne Zweifel sagen, dass da etwas ganz fürchterlich schiefläuft.
Okay, wenn wir unsere Matheaufgaben hier richtig machen, bedeutet das einfach, dass die überwiegende Anzahl der Entscheidungen, die wir treffen, in Bezug auf unser allgemeines Wohlbefinden und die Menschen im Allgemeinen nicht so weise sind. In Anbetracht unserer Macht und Verantwortung sollten wir uns fragen: Was machen wir nun damit?
Unser Bewusstsein ist vielleicht nicht in der Lage, jeden einzelnen Moment, jede einzelne Entscheidung zu erfassen, aber das ist auch nicht notwendig. Es gibt im Grunde nur zwei Möglichkeiten für uns, aus denen wir wählen können - Liebe oder alles, was nicht Liebe ist. Werden wir daher die Qualität unserer Entscheidungen neu bewerten und das Niveau der Liebe und Fürsorge für uns und andere von Moment zu Moment nach besten Kräften vertiefen? Oder werden wir einfach in dem Momentum der Milliarden liebloser und unverantwortlicher Entscheidungen, die wir bis dahin getroffen haben, weitermachen?
Die Entscheidung liegt bei uns, ebenso wie die Macht und die Verantwortung.
Zu guter Letzt geht die Rechnung auf und das Ganze macht Sinn – es gibt eine einfache Formel für das Leben: Liebe oder nicht Liebe.
* Bitte entschuldigen Sie mögliche Rechenfehler, Tippfehler und Zahlendreher, die mein menschlicher Kopfrechner womöglich kalkuliert hat.
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